Selbstbetrug

In meinen Beratungen stoße ich im Grunde genommen “fast täglich” immer wieder auf das Thema Selbstbetrug. Das ist ein Thema mit dem man sich  wirklich selbst und absolut freiwillig immer und immer wieder selbst runterzieht, sich immer mehr in den Schmerz katapultiert, und in einer ewigen Dauerschleife bewegt, sich aber oberflächlich betrachtet wirklich gut damit fühlt, denn schließlich lügt man sich selbst ja so einen in die Tasche, das man selbst auch dran glaubt. Und so lebt es sich gefühlt leichter und zufriedener. Das es aber auch viel anrichtet wird bewusst nicht wahrgenommen, die Realität holt einen letztendlich aber doch im Galopp wieder ein und dann aufzuwachen kann sich dann anfühlen wie ein Stoss ins eiskalte Meer inkl Schnappatmung.

 

Wie genau wird Selbstbetrug definiert?

Selbst-be-trug      der Umstand das jemand bewusst die Realität ignoriert und durch Wunschbilder ersetzt,

wobei ich durch meine Erfahrungen der letzten Jahre klar sagen muss, das viele meiner Klienten garnicht merken, das sie sich selbst etwas vormachen.

Sich selbst zu betrügen kann man auf ganz unterschiedliche Art und Weise.

Häufige Beispiele dabei sind aus meiner Berufspraxis ZB :

Immer wieder rufen mich Klienten an, die definitiv und absolut sicher durch mit ihrem Expartner/in sind. Das wäre auch wirklich erfreulich, denn nur so kann dann auch für einen selbst das Liebesglück kommen. Dann aber geht es erst richtig los. Dann wird über den neuen Partner/in gelästert, nicht aber weil sie selbst den Partner zurückwollen, es geht ja einfach nur darum, das der neue Partner ja absolut unterm Niveau ist. So etwas tolles wie sie selbst kann er auch garnicht mehr finden, und wie sie/er überhaupt schon aussieht, hat nen IQ von einem Toastbrot und ist auch noch naiv, nicht zu merken, das der Ex sie doch garnicht richtig liebt, sondern sie nur als Trostpflaster benutzt.

Na klar, also wenn man so denkt, ist man natürlich absolut durch mit dem Thema Ex 😉 Wenn ich dann nachfrage, warum man sich dann überhaupt noch all diese Gedanken macht, kommt meist als Antwort ein Schweigen, oder Sätze wie: “man möchte ja nur verstehen warum der Ex sich denn jetzt selbst so verschlechtert hat, warum er sich selbst so wenig wert zu sein scheint” usw.

Hier stellt sich dann aber eher die Frage, warum interessiert dich das noch? Warum vergleichst du dich? Warum schaust du so sehr in das Leben deines Ex Freundes, statt auf deines? Klar ist eines, entsprechende Klienten haben ganz sicher noch nicht abgeschlossen, sondern da schlummert noch ein riesen Thema in Bezug auf den Ex. Und solange das so ist, werden sie auch GANZ SICHER keine eigene Liebe finden, und ziehen dann oftmals genau die falschen Partner ins Leben, was letztendlich dann kläglich scheitert.

Solange die alte Küche noch steht, passt keine neue hinein, der Platz ist einfach nicht vorhanden, und irgendwann platz die Küche aus allen Nähten ist völlig überlaufen und bricht ein.

Viele Klienten sind oftmals auch auf Rachefeldzug. Natürlich sind auch sie durch mit dem/der Ex, es geht ja bloss um Gerechtigkeit. Es wird dann immer wieder gefragt, wann denn der Ex endlich mal das wohlverdiente Pech hat, endlich mal so richtig auf die Schnauze fällt usw usw. Ja das sind wirklich nette Gedanken.

Was auch hier vielen nicht bewusst ist, wenn du so denkst, bist du auch immer noch nicht durch mit ihm/ihr. Du blockierst dich dadurch selbst, und was noch dazu kommt, wenn man anderen schlechtes wünscht, wird es ganz bestimmt nochmal doppelt so schlimm dich selbst treffen. Hier geht es dann um Karma und das Gesetzt der Anziehung.

Auch vielseits beliebt sind dann die Konstrukte, wenn man noch voller Wut und Hass auf den Ex ist, ihm all sein neues Glück neidet, ihm nur das schlechteste wünscht, sich eigentlich ständig negativ damit beschäftigt, hier also ganz klar wirklich noch einige Themen hat die bearbeitet werden müssen, incl. Abschluss zum Ex, sich dann aber holter die Polter in eine neue Beziehung stürzt. Natürlich ist man frei, natürlich möchte man nichts mehr vom Ex ( soll ihn doch der Teufel holen)  Und völlig ohne Vorlauf, Kennenlernphase und Co ist der neue Partner dann die grosse Liebe. Endlich der Partner der einen so nimmt wie man ist, einen endlich glücklich macht ( und vor allen Dingen endlich die eigenen Wunden heilt )

Hier wird also eine sehr grosse Verantwortung in die Hände des neuen Partners gelegt, während das alte noch brodelt. Der neue Partner hat dies gefälligst zu heilen, muss alle Wünsche und Vorstellungen bedienen, einen wieder aufrichten. Für jene Klienten ist das ein wahrer Himmelflug, endlich haben sie die richtige Liebe kennengelernt, all diesen Druck/Vorstellungen die sie haben, nehmen sie bewusst nicht wahr. Zu 99 Prozent aber enden diese Konstrukte genauso schnell wieder, wie sie begonnen haben, und dann wird es oftmals noch sehr viel schmerzhafter.

Es ist also wirklich ganz wichtig, erstmal innerlich einen Frühjahresputz zu machen, sich wirklich zu lösen, sich nicht ständig etwas vorzumachen, das hilft auch nicht weiter, außer das du dir damit selbst im Wege stehst, oder Dinge und Menschen in dein Leben ziehst, die dir genau das letztendlich spiegeln werden.

Von Herzen, eure Sandra

 

 

 

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